Der Fall Julien Lahaut

Das Buch über Maria Swanenburg, die „Goeie Mie“, zieht einen sofort in die feuchten, elenden Gassen von Leiden im 19. Jahrhundert . Es ist eine erschreckend ruhige Lektüre – man sieht, wie der Tod in den Armutsvierteln so alltäglich war, dass niemand die kaltblütige Logik dieser Frau bemerkte, die Arsen ins Essen mischte .

Mich hat besonders berührt, wie Maria ihre Taten mit den Bestattungsversicherungen verband, die den verzweifelten Familien die Sorge um ein anonymes Armengrab nahmen . Sie war keine Hexe, sondern eine eiskalte Pragmatikerin .

Das Ende ist das schmerzhafte Erwachen einer ganzen Stadt, die jahrelang weggesehen hat . Ein sehr dichtes, wichtiges Buch für alle, die verstehen wollen, wie strukturelle Armut und Verbrechen ineinandergreifen.

Kurz: Hart, atmosphärisch, absolut lesenswert!

Kathrin Serbola

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